27.07.2008
LIFE - Rohrhardsberg: 4. Yacher Symposium 25. - 28. Juli 2008
LIFE – Leben in der Landschaft –
4. Yacher Symposium 25. – 28. Juli
Im Mittelpunkt des diesjährigen Yacher Symposiums stand das 2006 begonnene LIFE-Projekt Rohrhardsberg, das noch bis 2011 dauern wird und das mit Mitteln der EU über 30 Maßnahmen zur Erhaltung der Naturschätze um den Rohrhardsberg fördert. (Informationen finden sich unter: www.rohrhardsberg-life.de).
Das reichhaltige Programm unter der Schirmherrschaft von Landrat Dr. Hanno Hurth begann mit einem gelungenen und sehr gut besuchten Auftritt der beiden Landwirte Nikolaus König und Wolfgang Winterhalter mit ihrem bekannten Bauernkabarett ‚Bure zum Alange‘, indem sie mit viel Humor die aktuelle Situation der Landwirte mit historischen Ereignissen in Verbindung setzten.
Vor der Veranstaltung wurde der Brunnen für die 2009 geplante Umgestaltung des Schulhofes zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Er wurde aus einem Altarstein der Yacher Kirche von Jacques Millet gestaltet.
Am Samstag eröffneten Ortsvorsteher Josef Wernet, der Elzacher Bürgermeister Holger Krezer und Landrat Hanno Hurth die Veranstaltung, zu der auch Peter Weiß, MdB, und die Landtagsabgeordneten Marianne Wonnay, Marcel Schwer, Reinhold Pix und Dieter Ehret gekommen waren.
Josef Wernet wünschte sich ‚neue Freunde zum Erhalt der Landschaft‘ und dankte der Dorfgemeinschaft für die tatkräftige Unterstützung. Bürgermeister Krezer ordnete das 4. Yacher Symposium als eine Veranstaltung mit einer politisch brisanten Fragestellung zur Offenhaltung der Landschaft ein und Landrat Hurth betonte die Maßnahmen auf Kreisebene zur Stärkung des ländlichen Raums am Beispiel der Gründung der Waldgenossenschaft ‚Oberes Elztal‘ sowie der Beitritt zur Marke ‚Echt Schwarzwald‘.
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, MdL, Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum, erinnerte daran, dass die Landesregierung, ‚ein bisschen von der EU getrieben‘, 17,3 % der Landesfläche als Schutzgebiete ausgewiesen habe und insgesamt elf LIFE-Gebiete aufweisen könne, durch die Gelder wieder von der EU zurück fließen. Die Region, auch um den Rohrhardsberg, werde damit nachhaltig zukunftsfähig gestaltet. In diesem Zusammenhang rief sie auch zu zweckgebundenen Spenden oder Zustiftungen auf, um die Maßnahmen auch über das Jahr 2011 hinaus fort führen zu können.
Innerhalb des LIFE-Projekts wurden mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg die ersten ‚Nature-Guides‘ – Naturführerinnen und Naturführer ausgebildet. Nach sechsmonatiger Weiterbildungsdauer durch ein qualifiziertes Referententeam haben die 23 Lehrgangsteilnehmer alle erfolgreich die Weiterbildung zum Naturführer Rohrhardsberg - Nature-Guide abgeschlossen.
Die Teilnehmer der Fortbildung beschäftigten sich bei über 20 Veranstaltungen mit der Land- und Forstwirtschaft und der Orts- und Regionalgeschichte. Im Themenblock zur Naturkunde und dem Natura 2000 – Gebiet wurde die abwechslungsreiche und schützenswerte Landschaft um den Rohrhardsberg behandelt. Tourismus und Marketing sowie die Natur- und Erlebnispädagogik mit den entsprechenden Führungstechniken und den rechtlichen Aspekten standen ebenfalls auf der Tagesordnung
Aus der Hand von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch erhielten ihre Zertifikate und Ausweise als Naturführer / Naturführerin Rohrhardsberg:
Elzach: Michaela Allgaier, Christiane Becherer, Maria Grob, Hans-Joachim Holzer, Jürgen Holzer, Peter Kleiser, Jo-Anne Steinle, Martin Wernet, Siegfried Wernet,
Furtwangen: Doris Hug, Richard Krieg, Michael Rück, Monika Schwarz, Alexander Wölfle, Schonach: Michael Feser, Erwin Kienzler, Ingrid Schyle,
Schönwald: Dr. Hans-Ulrich Jung, Jochen Schwer, Claudia Waldvogel,
Simonswald – Wildgutach: Wilhelm Fehrenbach, Andrea Nopper, Gutach:
Nicole Kaiser,.
Ein Flyer mit den Angeboten der Naturführerinnen und Naturführer wurde ebenfalls zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
‚Naturschutz im Spannungsfeld von Land- und Forstwirtschaft‘ lautete der Vortrag von Regierungspräsident Julian Würtenberger, der dabei auf das früher nicht immer spannungsfreie Verhältnis der Beteiligten verwies. ‚Gerade an dieser einzigartigen Kulturlandschaft rund um den Rohrhardsberg zeigt es sich, dass es ohne Landwirte keinen Naturschutz und keine Offenhaltung der Landschaft gibt‘, ergänzte der Freiburger Regierungspräsident.
Im Forum ‚Leben in der Landschaft‘ befasste sich Prof. Dr. Heiko Haumann mit dem Handwerk und der Landwirtschaft in Yach, und beleuchtete die anfängliche handwerkliche Tätigkeiten des Landwirts, die allmählich in eine Arbeitsteilung mündeten, am Beispiel des Wagners, Müllers oder des Jochmachers.
Dr. Bernd-Jürgen Seitz stellte das LIFE-Projekt Rohrhardsberg mit seinen 15 Partnern und über 30 Maßnahmen vor.
Peter Schach beleuchtete die Ergebnisse der umfangreichen sozio-ökonomischen Studie, die um den Rohrhardsberg erstellt wurde. Dreh- und Angelpunkt ist die Stellung der Landwirtschaft, die sich zunehmend zurück ziehe, was sich sichtbar in einem Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzflächen und des Tierbestands ausdrücke. Die nachfolgende Generation orientiere sich zudem in Berufsfeldern außerhalb der Landwirtschaft, so dass die Höfe keine Betriebsnachfolger mehr finden. Immer mehr Betriebe werden im Nebenerwerb geführt und die Betriebsleiter gehen zusätzlich einer außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit nach. Ob die fol-gende Generation zu dieser Doppelbelastung noch bereit sei, scheine bei den untersuchten Betrieben fragwürdig. Die Forstwirtschaft mache einen beträchtlichen wirt-schaftlichen und sozialen Anteil aus, der mit neuen Technologien aus dem Bereich der Energiewirtschaft weiter voranschreiten werde.
Aus der Schweiz brachte der ‚Grünlandpapst‘ Prof. Dr. Walter Dietl humorvoll einige kritische Anregungen zur sinnvollen Nutzung von Wiesen und Weiden. ‚Landschaft ist unteilbar‘, sagte Dietl und verwies auf den untrennbaren Zusammenhang von Innovation und Tradition sowie von Nutzung und Schutz, den ‚Bauern‘ komme von bebauern und bewahren! Dies sollte sich auch in einem Betrieb auch im Verhältnis von intensiv genutzten Weiden und mageren Flächen ausdrücken.
Prof. Dr. Konold beschäftigte sich mit dem Energieholzboom als einer Chance für Niederwälder. Der Niederwald biete einen hohen Artenreichtum und könne auch eine hohe Wertschöpfung erzielen, doch sollte man mit ‚kühlem Kopf‘ diese seit dem Mittelalter bekannte Nutzungsweise unter den gegebene Umständen angehen.
Dr. Rudi Suchant von der Forstlichen Versuchsanstalt untersuchte das Beziehungsgeflecht zwischen Waldwirtschaft, Naturschutz und Tourismus besonders auf dem Hintergrund der schneearmen Winter und des damit einher gehenden Klimawandels. Die Gebiete für den Wintersport und die Rückzugsgebiete für das Wild würden im Laufe der Zeit immer kleiner und die Flächen würden sich überlagern. Es gelte daher rechtzeitig eine Konzeption zur Landnutzung zu entwerfen, die allen Interessen gerecht werden könne.
In der Podiumsdikussion am Sonntag wurde nach dem Festgottesdienst ein ausführliches Fazit der angesprochenen Themen gezogen.
Die Podiumsteilnehmer waren Bürgermeister Holger Krezer / Elzach, Bürgermeister Richard Krieg / Furtwangen, Hans-Peter Hoernstein / LRA Emmendingen, Ortgies Heider, ehem. LRA Emmendingen, Peter Lutz / Schwarzwaldverein, Leonhard Fischer / BLHV, Peter Schach / Agraringenieur und Dr. Bernd-Jürgen Seitz vom Regierungspräsidium Freiburg. Moderiert wurde das Gespräch von Sebastian Bargon vom SWR.
In der Diskussion wurde Yach als ‚kleines unbeugsames Dorf‘ bezeichnet, das mit ungewöhnlichen Maßnahmen und Nischenprodukten noch mehr Wertschöpfung aus seinen land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen erzielen solle. Das nicht marktfähige Gut ‚Landschaftspflege‘ müsse bei Konsumenten und Gästen verstärkt in Wert gesetzt werden. Bürgermeister Holger Krezer gab gemeinsam angedachte Überlegungen bekannt, die in Schlemmerwochen unter dem Thema ‚Elzach macht Zicken‘ ihren Ausdruck finden könnten.
Gleichzeitig fand das 10. Yacher Dorffest mit einem reichen Unterhaltungsprogramm statt. Eine Ausstellung über heimisches Handwerk und Gewerbe, der erstmalig abgehaltene Bauernmarkt mit Heidelbeeren, Pfifferlingen, Brot, Speck, Honig und Wildbraten, Kutschfahrten, eine Tierschau, Vorführungen zum Schmiede- und Wagnerhandwerk und des Kinder- und Jugendfilms ‚Das Abenteuer um die Ecke – Auerhühner im Schwarzwald‘, waren gut besuchte Programmpunkte. Für das leibliche Wohl war mit heimischen Speisen und selbstgebackenem Kuchen der Yacher Vereine bestens gesorgt.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten die ‚Häuslemusikanten‘ (Freitag), das Bergacker-Duo (Samstag und Sonntag), das Jugendblasorchesters Elzach beim sonntäglichen Frühschoppenkonzert und die ‚Leimentäler‘ spielen am Montag beim traditionellen Bauern– und Handwerkervesper.
Dr. Bernd-Jürgen Seitz zog ein begeistertes Fazit: ‚Ich war nun bei allen Symposien in Yach dabei – aber so toll war es noch nie!‘
8.840 Zeichen
Ansprechpartner:
LIFE Rohrhardsberg – Projektträger
Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56 - Dr. Bernd Seitz
Bissierstr. 7, 79114 Freiburg
Tel 0761 – 208 41 35, abteilung5@rpf.bwl.de
Abdruck und Bildmaterial honorarfrei
Weiteres Bildmaterial und Pressetexte sind abrufbar unter www.pressebuero-mwk.de
Träger des LIFE-Projekts, das von der EU finanziell gefördert wird, ist das Regierungspräsidium Freiburg.
Weitere Informationen unter: www.rohrhardsberg-life.de
Bildunterschriften:
1) Die Naturführerinnen und Naturführer erhielten aus der Hand von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Mdl, ihre Zertifikate.
2) Die Teilnehmer der sonntäglichen Podiumsdiskussion:
Leonhard Fischer / BLHV, Peter Lutz / Schwarzwaldverein, Bürgermeister Richard Krieg / Furtwangen Bürgermeister Holger Krezer / Elzach, Sebastian Bargon / SWR, Dr. Bernd-Jürgen Seitz / Regierungspräsidium Freiburg, Peter Schach / Agraringenieur, Ortgies Heider, ehem. LRA Emmendingen, Peter Hoernstein / LRA Emmendingen.
4. Yacher Symposium 25. – 28. Juli
Im Mittelpunkt des diesjährigen Yacher Symposiums stand das 2006 begonnene LIFE-Projekt Rohrhardsberg, das noch bis 2011 dauern wird und das mit Mitteln der EU über 30 Maßnahmen zur Erhaltung der Naturschätze um den Rohrhardsberg fördert. (Informationen finden sich unter: www.rohrhardsberg-life.de).
Das reichhaltige Programm unter der Schirmherrschaft von Landrat Dr. Hanno Hurth begann mit einem gelungenen und sehr gut besuchten Auftritt der beiden Landwirte Nikolaus König und Wolfgang Winterhalter mit ihrem bekannten Bauernkabarett ‚Bure zum Alange‘, indem sie mit viel Humor die aktuelle Situation der Landwirte mit historischen Ereignissen in Verbindung setzten.
Vor der Veranstaltung wurde der Brunnen für die 2009 geplante Umgestaltung des Schulhofes zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Er wurde aus einem Altarstein der Yacher Kirche von Jacques Millet gestaltet.
Am Samstag eröffneten Ortsvorsteher Josef Wernet, der Elzacher Bürgermeister Holger Krezer und Landrat Hanno Hurth die Veranstaltung, zu der auch Peter Weiß, MdB, und die Landtagsabgeordneten Marianne Wonnay, Marcel Schwer, Reinhold Pix und Dieter Ehret gekommen waren.
Josef Wernet wünschte sich ‚neue Freunde zum Erhalt der Landschaft‘ und dankte der Dorfgemeinschaft für die tatkräftige Unterstützung. Bürgermeister Krezer ordnete das 4. Yacher Symposium als eine Veranstaltung mit einer politisch brisanten Fragestellung zur Offenhaltung der Landschaft ein und Landrat Hurth betonte die Maßnahmen auf Kreisebene zur Stärkung des ländlichen Raums am Beispiel der Gründung der Waldgenossenschaft ‚Oberes Elztal‘ sowie der Beitritt zur Marke ‚Echt Schwarzwald‘.
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, MdL, Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum, erinnerte daran, dass die Landesregierung, ‚ein bisschen von der EU getrieben‘, 17,3 % der Landesfläche als Schutzgebiete ausgewiesen habe und insgesamt elf LIFE-Gebiete aufweisen könne, durch die Gelder wieder von der EU zurück fließen. Die Region, auch um den Rohrhardsberg, werde damit nachhaltig zukunftsfähig gestaltet. In diesem Zusammenhang rief sie auch zu zweckgebundenen Spenden oder Zustiftungen auf, um die Maßnahmen auch über das Jahr 2011 hinaus fort führen zu können.
Innerhalb des LIFE-Projekts wurden mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg die ersten ‚Nature-Guides‘ – Naturführerinnen und Naturführer ausgebildet. Nach sechsmonatiger Weiterbildungsdauer durch ein qualifiziertes Referententeam haben die 23 Lehrgangsteilnehmer alle erfolgreich die Weiterbildung zum Naturführer Rohrhardsberg - Nature-Guide abgeschlossen.
Die Teilnehmer der Fortbildung beschäftigten sich bei über 20 Veranstaltungen mit der Land- und Forstwirtschaft und der Orts- und Regionalgeschichte. Im Themenblock zur Naturkunde und dem Natura 2000 – Gebiet wurde die abwechslungsreiche und schützenswerte Landschaft um den Rohrhardsberg behandelt. Tourismus und Marketing sowie die Natur- und Erlebnispädagogik mit den entsprechenden Führungstechniken und den rechtlichen Aspekten standen ebenfalls auf der Tagesordnung
Aus der Hand von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch erhielten ihre Zertifikate und Ausweise als Naturführer / Naturführerin Rohrhardsberg:
Elzach: Michaela Allgaier, Christiane Becherer, Maria Grob, Hans-Joachim Holzer, Jürgen Holzer, Peter Kleiser, Jo-Anne Steinle, Martin Wernet, Siegfried Wernet,
Furtwangen: Doris Hug, Richard Krieg, Michael Rück, Monika Schwarz, Alexander Wölfle, Schonach: Michael Feser, Erwin Kienzler, Ingrid Schyle,
Schönwald: Dr. Hans-Ulrich Jung, Jochen Schwer, Claudia Waldvogel,
Simonswald – Wildgutach: Wilhelm Fehrenbach, Andrea Nopper, Gutach:
Nicole Kaiser,.
Ein Flyer mit den Angeboten der Naturführerinnen und Naturführer wurde ebenfalls zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
‚Naturschutz im Spannungsfeld von Land- und Forstwirtschaft‘ lautete der Vortrag von Regierungspräsident Julian Würtenberger, der dabei auf das früher nicht immer spannungsfreie Verhältnis der Beteiligten verwies. ‚Gerade an dieser einzigartigen Kulturlandschaft rund um den Rohrhardsberg zeigt es sich, dass es ohne Landwirte keinen Naturschutz und keine Offenhaltung der Landschaft gibt‘, ergänzte der Freiburger Regierungspräsident.
Im Forum ‚Leben in der Landschaft‘ befasste sich Prof. Dr. Heiko Haumann mit dem Handwerk und der Landwirtschaft in Yach, und beleuchtete die anfängliche handwerkliche Tätigkeiten des Landwirts, die allmählich in eine Arbeitsteilung mündeten, am Beispiel des Wagners, Müllers oder des Jochmachers.
Dr. Bernd-Jürgen Seitz stellte das LIFE-Projekt Rohrhardsberg mit seinen 15 Partnern und über 30 Maßnahmen vor.
Peter Schach beleuchtete die Ergebnisse der umfangreichen sozio-ökonomischen Studie, die um den Rohrhardsberg erstellt wurde. Dreh- und Angelpunkt ist die Stellung der Landwirtschaft, die sich zunehmend zurück ziehe, was sich sichtbar in einem Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzflächen und des Tierbestands ausdrücke. Die nachfolgende Generation orientiere sich zudem in Berufsfeldern außerhalb der Landwirtschaft, so dass die Höfe keine Betriebsnachfolger mehr finden. Immer mehr Betriebe werden im Nebenerwerb geführt und die Betriebsleiter gehen zusätzlich einer außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit nach. Ob die fol-gende Generation zu dieser Doppelbelastung noch bereit sei, scheine bei den untersuchten Betrieben fragwürdig. Die Forstwirtschaft mache einen beträchtlichen wirt-schaftlichen und sozialen Anteil aus, der mit neuen Technologien aus dem Bereich der Energiewirtschaft weiter voranschreiten werde.
Aus der Schweiz brachte der ‚Grünlandpapst‘ Prof. Dr. Walter Dietl humorvoll einige kritische Anregungen zur sinnvollen Nutzung von Wiesen und Weiden. ‚Landschaft ist unteilbar‘, sagte Dietl und verwies auf den untrennbaren Zusammenhang von Innovation und Tradition sowie von Nutzung und Schutz, den ‚Bauern‘ komme von bebauern und bewahren! Dies sollte sich auch in einem Betrieb auch im Verhältnis von intensiv genutzten Weiden und mageren Flächen ausdrücken.
Prof. Dr. Konold beschäftigte sich mit dem Energieholzboom als einer Chance für Niederwälder. Der Niederwald biete einen hohen Artenreichtum und könne auch eine hohe Wertschöpfung erzielen, doch sollte man mit ‚kühlem Kopf‘ diese seit dem Mittelalter bekannte Nutzungsweise unter den gegebene Umständen angehen.
Dr. Rudi Suchant von der Forstlichen Versuchsanstalt untersuchte das Beziehungsgeflecht zwischen Waldwirtschaft, Naturschutz und Tourismus besonders auf dem Hintergrund der schneearmen Winter und des damit einher gehenden Klimawandels. Die Gebiete für den Wintersport und die Rückzugsgebiete für das Wild würden im Laufe der Zeit immer kleiner und die Flächen würden sich überlagern. Es gelte daher rechtzeitig eine Konzeption zur Landnutzung zu entwerfen, die allen Interessen gerecht werden könne.
In der Podiumsdikussion am Sonntag wurde nach dem Festgottesdienst ein ausführliches Fazit der angesprochenen Themen gezogen.
Die Podiumsteilnehmer waren Bürgermeister Holger Krezer / Elzach, Bürgermeister Richard Krieg / Furtwangen, Hans-Peter Hoernstein / LRA Emmendingen, Ortgies Heider, ehem. LRA Emmendingen, Peter Lutz / Schwarzwaldverein, Leonhard Fischer / BLHV, Peter Schach / Agraringenieur und Dr. Bernd-Jürgen Seitz vom Regierungspräsidium Freiburg. Moderiert wurde das Gespräch von Sebastian Bargon vom SWR.
In der Diskussion wurde Yach als ‚kleines unbeugsames Dorf‘ bezeichnet, das mit ungewöhnlichen Maßnahmen und Nischenprodukten noch mehr Wertschöpfung aus seinen land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen erzielen solle. Das nicht marktfähige Gut ‚Landschaftspflege‘ müsse bei Konsumenten und Gästen verstärkt in Wert gesetzt werden. Bürgermeister Holger Krezer gab gemeinsam angedachte Überlegungen bekannt, die in Schlemmerwochen unter dem Thema ‚Elzach macht Zicken‘ ihren Ausdruck finden könnten.
Gleichzeitig fand das 10. Yacher Dorffest mit einem reichen Unterhaltungsprogramm statt. Eine Ausstellung über heimisches Handwerk und Gewerbe, der erstmalig abgehaltene Bauernmarkt mit Heidelbeeren, Pfifferlingen, Brot, Speck, Honig und Wildbraten, Kutschfahrten, eine Tierschau, Vorführungen zum Schmiede- und Wagnerhandwerk und des Kinder- und Jugendfilms ‚Das Abenteuer um die Ecke – Auerhühner im Schwarzwald‘, waren gut besuchte Programmpunkte. Für das leibliche Wohl war mit heimischen Speisen und selbstgebackenem Kuchen der Yacher Vereine bestens gesorgt.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten die ‚Häuslemusikanten‘ (Freitag), das Bergacker-Duo (Samstag und Sonntag), das Jugendblasorchesters Elzach beim sonntäglichen Frühschoppenkonzert und die ‚Leimentäler‘ spielen am Montag beim traditionellen Bauern– und Handwerkervesper.
Dr. Bernd-Jürgen Seitz zog ein begeistertes Fazit: ‚Ich war nun bei allen Symposien in Yach dabei – aber so toll war es noch nie!‘
8.840 Zeichen
Ansprechpartner:
LIFE Rohrhardsberg – Projektträger
Regierungspräsidium Freiburg, Ref. 56 - Dr. Bernd Seitz
Bissierstr. 7, 79114 Freiburg
Tel 0761 – 208 41 35, abteilung5@rpf.bwl.de
Abdruck und Bildmaterial honorarfrei
Weiteres Bildmaterial und Pressetexte sind abrufbar unter www.pressebuero-mwk.de
Träger des LIFE-Projekts, das von der EU finanziell gefördert wird, ist das Regierungspräsidium Freiburg.
Weitere Informationen unter: www.rohrhardsberg-life.de
Bildunterschriften:
1) Die Naturführerinnen und Naturführer erhielten aus der Hand von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Mdl, ihre Zertifikate.
2) Die Teilnehmer der sonntäglichen Podiumsdiskussion:
Leonhard Fischer / BLHV, Peter Lutz / Schwarzwaldverein, Bürgermeister Richard Krieg / Furtwangen Bürgermeister Holger Krezer / Elzach, Sebastian Bargon / SWR, Dr. Bernd-Jürgen Seitz / Regierungspräsidium Freiburg, Peter Schach / Agraringenieur, Ortgies Heider, ehem. LRA Emmendingen, Peter Hoernstein / LRA Emmendingen.
Ansprechpartner
Pressebüro GbR - Hubert Matt-Willmatt, djv -- Beate Kierey, djvLassbergstr. 24
79117
Freiburg
tel: + 49 761 - 69 66 417 oder 0175 - 51 50 892
fax: + 49 761 - 69 66 418
eMail:
internet: http://www.pressebuero-mwk.de/